Kein Hechtwetter an der Oder
Oderblick bei Neuranft |
Ein alter Panzerweg führt zum Ufer |
Frank bei der Arbeit... |
Begonnen hat der Angelausflug an der Stillen Oder bei Altglietzen. Nach einigen Würfen war uns aber langweilig (zuviel Blätter im Wasser) und wir sind bei Neuranft an den Hauptstrom gelangt.
Dort war es aber ziemlich voll, nach Abschätzung der Lage und einem Blick auf die Karte haben wir uns entschlossen, ein Stückchen weiter über Neuküstrinchen nach Spitz zu fahren. Auf dieser Oderstrecke waren wir noch nie, sie schliesst sozusagen die Lücke zwischen Hohenwutzen und Bienenwerder, das noch einige Kilometer stromaufwärts liegt.
Die Oder verläuft hier zwar völlig gerade, an interessanten Angelstellen mangelt es trotzdem nicht. Es gibt reichlich Buhnen, Mauern, Sandbänke, Bäume im Wasser und Querströmungen. Alles was nach Fisch riecht. Direkt hinterm Deich hat der Fischer seine Niederlassung und es führt ein alter Panzerweg über den Deich hinab bis ans Wasser.
Die Angelstellen hier waren alle besetzt, deshalb zogen wir mit unseren Spinnruten stromaufwärts.
Am Wasser war es still, den ganzen Tag über waren keine raubenden Fische zu sehen.
Dafür war die Luft voller Zugvögel, auf einer Wiese vor dem Deich lagerten ca. zweihundert Kraniche, die dann mit lautem Geschrei über unsere Köpfe hinweg nach Polen zogen. Ihnen folgten Massenweise Gänse, so war zumindest für Stimmung gesorgt.
In einer Buhne hat der Fischer ein grosses Hälterbecken, dieses war aber leer, auch die Anlage des Fischers auf dem Deich schien so aufgeräumt, dass man denken konnte, sie sei stillgelegt. Drüben auf der polnischen Seite waren aber viele Netze zu sehen, aber die gehörten vielleicht auch einem polnischen Fischer...
Manchmal muss man sich auf kleinen Pfaden durch dichtes Schilf zum Ufer kämpfen, dort findet man dann aber auch zwischen den Buhnen idyllische Plätzchen mit Sandstrand, die zum Übernachten geradezu einladen. Frank und ich waren fleissig am Werfen, aber es wollte mal wieder kein Fisch anbeissen.
Gegen Abend, als die Sonne schon unterging, konnte ich einige Rapfen beim Rauben beobachten, aber sie widerstanden meinen Ködern hartnäckig. Als ich dann wieder mal eine meiner speziellen Rapfenblinker verlor, beschloss ich, es für heute gut sein zu lassen.
Frank, der seinen Tribut an den Fluss in Form eines Wobblers, eines Gummifisches und einer nassen Hose zahlen musste, hatte dann auch genug und wir bestätigten uns wieder mal gegenseitig, dass wir zwar nichts gefangen haben, aber der Ausflug sich trotzdem gelohnt hat.
An der Oder wird man halt oft auf andere Weise belohnt, als mit Fischen.
Wels in der Oder
01.12.2008, Autor: Jürgen
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