Rund ums Angeln
In loser Folge ist hier alles zusammengefasst, was zum Thema Angeln gehört.
Bisher erschienen:
- Zur Wiedereinbürgerung des Ostseestörs
- Zum Thema Aal
- Angeln für Neuberliner
- Fisch des Jahres 2006: Die Koppe (Cottus gobio)
- Spezial auf Aal
- Winterthema: Rollenpflege
- DAV-Angelgewässer in Märkisch-Oderland
- Den Angelkahn richtig ankern
- Der Wels
- Ansitzangeln bei Nacht
- DHC-Tipps zum Zurücksetzen von Hechten
- Bevor es aufs Eis geht...
Zur Wiedereinbürgerung des Ostseestörs
Kürzlich hatte ich im Tagebuch darauf hingewiesen, dass ein grosses Projekt zur Wiederansiedlung des Störs in der Ostsee läuft. Eigentlich nichts Besonderes, wir alle sind mit der Problematik des Störs vertraut. Überall, wo er vorkommt, wird gnadenlos Jagd auf ihn betrieben, sein Laich ist die weltweit begehrteste Delikatesse. Irgendwie hat es mich aber nicht losgelassen, ich wollte mehr darüber in Erfahrung bringen, weil ich diesen Fisch sehr faszinierend finde. Alleine aus dem Grund, dass es ihn schon so lange gibt.
Die Ostsee vor 200 Millionen Jahren war Teil eines Urmeeres, dessen Jodsole sich heute ca. 150 bis 250 Meter tief unter der Insel Rügen befindet. Seit dieser Zeit schwimmen die Störe in den Weltmeeren, sie gehören zu den erdgeschichtlich ältesten Fischen überhaupt.
Als Vertreter der Knochenfische ist sein Körper von Knochenschildern bedeckt, dazu ein Auszug aus Meyers Lexikon von 1888/90 (gefunden bei Störartige - Wikipedia):
"Stör (Acipenser L.), Gattung aus der Ordnung der Schmelzschupper und der Familie der Störe (Acipenserini), Fische mit gestrecktem, mit fünf Reihen großer, gekielter Knochenschilder bedecktem Körper, gestreckter, unbeweglicher Schnauze, unten mit vier Barteln und unterständigem, weit nach hinten gerücktem, kleinem, zahnlosem Maul.
Der Kopf ist von Knochenplatten dicht und vollständig eingehüllt, und über dem Kiemendeckel befindet sich jederseits ein Spritzloch. Die nicht mit Knochen belegten Hautstellen sind durch kleinere oder größere Knochenkerne oder Knochenspitzen rauh.
Die zwei Flossenpaare sowie die drei unpaarigen Flossen werden von gegliederten, biegsamen Knochenstrahlen gestützt, nur die beiden Brustflossen besitzen außerdem einen starken Knochen als ersten Flossenstrahl. Die kurze Rückenflosse steht dicht vor der Afterflosse, das nach aufwärts gebogene, den obern Lappen der großen Schwanzflosse bildende Schwanzende ist sensenförmig gekrümmt."
Interessant für uns ist der Ostseestör (Acipenser sturio), genetisch eng verwandt mit dem Atlantischen Stör (Acipenser oxyrinchus). Er wird zwei bis sechs Meter lang, ist also etwas kleiner als der berühmte Hausen, aus dem der Belugakaviar gewonnen wird (bis 8m). Das Gewicht der größten Fische liegt bei mehr als einer Tonne, unserer hier wird aber eher um die hundert Kilo wiegen.
Halb im Meeresboden eingegraben frisst der Stör kleine Fische und wühlt mit seinem schaufelähnlichen Kopf nach Krebsen und Weichtieren. Auch den Winter verbringt er mit einem Winterschlaf im Sand.
Um 1900 war der Stör in der Nord- und Ostsee, noch ein wirtschaftlich bedeutender Fisch, der mit eigenen Fangflotten auch in der Oder und der Elbe bejagt wurde.
Seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden immer seltener Störe gefangen.
Gewässerverbauung und die damit einhergehende Verschlammung ihrer Laichfründe, der Kiesflächen, sowie Wasserverschmutzung haben neben der Jagd dazu beigetragen, dass der Stör heute praktisch aus diesen Gewässern verschwunden ist.
Das könnte sich aber in naher Zukunft wieder ändern.
Seit Mitte der neunziger Jahre laufen verschiedene Projekte zur Wiederansiedlung des Störs in den Zuflüssen von Nord- und Ostsee. Das Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei IGB hat in genetischen Versuchen herausgefunden, dass die Ostsee gar nicht den europäischen Stör, sondern den atlantischen Stör beheimatet hat.
Zehn dieser Fische wurden vor fast genau einem Jahr aus Halifax in Kanada eingeflogen, wo man sie zuvor aus dem St. John River gefangen hatte. Sie verbrachten eine einjährige Quarantäne in den Becken der Landesforschungsanstalt Landwirtschaft und Fischerei in Born, einem kleinen Dorf bei Zingst.
In diesem Jahr sollen die ersten Störe in der Ostsee ausgesetzt werden. Weitere dreissig Störe werden im kanadischen Huntsman Marine Science Center gehalten und sollen später importiert werden. Die Hälfte von Ihnen soll nach der Quarantäne ebenfalls ausgesetzt werden, die übrigen verbleiben in Born und werden dort zu Zuchtzwecken gehalten.
Leider reicht nämlich die Anzahl der ausgesetzten Störe nicht aus, um ihr weiteres Überleben in Freiheit zu sichern. Dies kann nach Ansicht von Eckhard Anders, Leiter der Forschungsanstalt in Born nur dann gesichert werden, wenn es gelingt, die Störe künstlich nachzuzüchten.
Ausserdem sei die Zusammenarbeit mit polnischen Forscherkollegen von großer Bedeutung, damit die Störe bei ihren Aufzügen in die Flüsse auch auf polnischer Seite von Verfolgung geschützt sind. Mit der Landwirtschaftlichen Hochschule in Stettin gibt es bereits eine Zusammenarbeit. Ähnliche Projekte laufen übrigens auch an der Elbe und in anderen Staaten.
Dennoch sind die Störe weltweit weiterhin massiv vom Aussterben bedroht. In den USA wurde im vergangenen Jahr ein Gesetz erlassen, wonach die Einfuhr von Beluga Kaviar generell verboten ist.
Wahrscheinlich wird diese Massnahme den Beluga Stör nicht mehr retten können, aber es besteht zumindest noch Hoffnung.
Für den Ostseestör!
Zum Thema Aal
Da ich sein Fleisch nicht gerne esse, ist der Aal eigentlich kein Zielfisch für mich. Wenn man aber im Sommer nachts unterwegs ist, dann geht man eben auf Aal, Zander oder Wels und da es die beiden Letzteren nicht überall gibt, geh ich auch manchmal auf Aal.
Aber mit einem leicht schlechten Gewissen. Denn eigentlich steht der Aal bei mir seit langem auf der Roten Liste. Seit Jahren geistern die Meldungen vom Aussterben des europäischen Aals durch die Medien, in den Foren klagen die Aalangler über ständig zurückgehende Fänge und die Fischer kommen auch längst nicht mehr auf ihren Schnitt.
Meist werden nur noch die Kurzen gefangen, weil überall fleissig besetzt wird. Wie steht es also mit dem Aal bei uns und auf was müssen wir uns in den nächsten Jahren gefasst machen? Viele Experten sind der Meinung, das die intensive Fischerei auf die so genannten Glasaale den Bestand bedroht.
Laut einer Studie des ICES gehen in Europa nur noch drei bis fünf Prozent des langjährigen Durchschnittsfangs ins Netz. Die Glasaale werden als Delikatesse nach Asien verkauft.
Dem widersprechen Forscher des Fischereiinstituts der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern. Obwohl über die wirklichen Ursachen noch gerätselt wird, führen die Forscher mehrere Faktoren ins Feld:
So wird eine schwache Verschiebung des Golfstroms nach Norden als eine mögliche Ursache angeführt. Die Jungaale könnten so unsere Flussmündungen nicht mehr erreichen. Unter Verdacht steht auch der Schwimmblasenwurm Anguillicola crassus, sowie die Vermehrung des Kormorans und die Turbinen der Wasserkraftwerke, die bei den abwandernden Aalen zu hohen Verlusten führen. Statt eines Verbots des Aalfangs fordern sie, abflusslose Teiche und Seen nicht mehr zu besetzen, weil hier keine Aale Abwandern können.
Ohne den Besatz durch die Angelvereine gäbe es bei uns ohnehin kaum noch Aale, meint Diplombiologe Bernd Wölbern im Deutschlandrundbrief (3/2000). 2002 dann hat der holländische Berufsfischerverband einen großen Schritt Richtung Aalbestandspflege gemacht und dem Landwirtschaftsministerium einen vorläufigen Aalbehandlungsplan eingereicht, der als Anstoss für die gesamteuropäische Situation dienen sollte. Dies hat auch funktioniert.
Alarmiert durch eine Studie des ICES hat die Kommission der Europäischen Gemeinschaften im Jahr 2003 eine Mitteilung an den Rat und das Europäische Parlament veröffentlicht, das die Entwicklung eines gemeinsamen Aktionsplanes zur Bewirtschaftung des Europäischen Aals beinhaltet. Als Sofortmassnahmen werden vorgeschlagen:
"-Fangverbot in bestimmten Gebieten für bestimmte Entwicklungsstadien
-zulässige Gesamtfangmengen
-vorgeschriebene technische Massnahmen
-vorgeschriebene Anlandegrößen
-Schonzeiten
-Schongebiete
-Fanglizenzen für Fischer
-Stärkung lokaler Bestände durch Besatz
-Initiativen zur Habitatssanierung"
und als besonders dringend:
"-ein Verbot aller Fischereitätigkeiten, bei denen Blankaal mitgefangen wird;
-Erleichterungen für flussabwärts wandernde Blankaale."
Weiterhin soll sichergestellt werden, dass "genügend Glasaale in die Lebensräume der Gelbaale aufsteigen" und das "genügend Gelbaale die gezielte Befischung überleben"
Vor allem gegen die Schonzeiten und Fangverbote wehrt sich nun der deutsche Fischereiverband in einem Beschluss seiner Mitgliederversammlung im Oktober 2004 und fordert statt dessen: Sicherstellung des Glasaalbesatzbedarfs für alle offenen Binnengewässer Europas, Gewährleistung einer Förderung und Massnahmen zur Senkung der Mortalität.
Damit steht er ja auch nicht weit weg von den vorgeschlagenen Massnahmen der EU.
Jetzt haben wir schon 2005 und viel hat sich nicht getan. Zumindest in Mecklenburg-Vorpommern steht der Ostseeaal seit 2003 auf der Roten Liste, die anderen Ländern tun sich aber offensichtlich sehr schwer mit solchen Lösungen.
Wir als Angler sind sowieso das letzte Glied in der Kette und haben wenig zu sagen, auch wenn es gerade die Angelvereine sind, die massenhaft Aalbesatz betreiben. Beim Querlesen all der Aalthreads in den Angelforen habe ich den Eindruck gewonnen, dass durchaus noch Aale in ansehnlichen Mengen gefangen werden. Aber nur in manchen Gebieten. Andernorts gehen viele Angler oft leer nach Hause, oder fangen so wie ich in letzter Zeit nur noch kurze Strippen, die man dann möglichst schonend wieder zurücksetzt.
Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dem Aal erstmal gute Besserung zu wünschen und öfter mal gezielt auf Wels zu angeln, der vermehrt sich ja anscheinend prächtig in unseren Gewässern.
Angeln für Neuberliner
Wer sich als Neuberliner für das Angeln interessiert und bis auf unsere Seite gelangt ist, der ist ja schon mal gut aufgehoben. Zur Einführung empfehle ich den Link auf die Seite der Stadtentwicklung Berlin, dort wird alles abgehandelt, was man wirklich wissen muss.
Vom Fischereischein über Mindestmasse und Schonzeiten, sowie die Ausgabe von Angelkarten und weiteren Adressen findet man hier alle Infos.
Wichtig ist zuallererst der Fischereischein, der im Fischereiamt an der Havelchaussee zu bekommen ist. Voraussetzung dafür ist folgendes:
"Fischereischein A
Den Fischereischein A erhält, wer eine Anglerprüfung nach dem neuen Fischereischeinrecht bestanden hat. Wer vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes aber schon eine Sportfischerprüfung bestanden oder die Raubfisch- oder die Salmonidenqualifikation erlangt hat und dies nachweisen kann, erhält den Fischereischein A ebenfalls. Die Sportfischer-, Fischer- und Anglerprüfungen, die in einem anderen Bundesland nach den dort geltenden Vorschriften abgelegt worden sind, gelten wie eine Berliner Anglerprüfung.
Seit dem 8. Juni 2000 erhält auch der einen Fischereischein, der einen Fischereischein mit Ausstellungsdatum vor dem 30.4.1995 besitzt oder aus dieser Zeit einen Mitgliedsausweis von einem Anglerverband vorweisen kann."
Am Günstigsten ist es natürlich, wenn man Mitglied im DAV wird, damit ist es dann möglich, an einer Vielzahl von Gewässern zu angeln, von denen einige auch in unserer Gewässerliste beschrieben sind. Viele Angler kaufen sich die DAV-Marke für Berlin und Brandenburg, so kann man an vielen tausend Hektar Gewässer Fischen gehen.
Natürlich gibt es auch den VDSF in Berlin, dieser Verband bietet aber wesentlich weniger an zu beangelnder Wasserfläche. Dazu kommen dann noch die einzelnen Fischereibetriebe, die für ihre Seen Angelkarten ausgeben.
Wenn man den ganzen Bürokratiekram erfolgreich erledigt hat, dann kann es ans Angeln gehen. Hilfreich dafür ist ein kleines Heftchen, das der DAV herausgibt. Hier sind sämtliche Brandenburger DAV-Gewässer gelistet. Mittlerweile gibt es das auch online, aber wer hat schon immer einen Internetzugang, wenn er mal unterwegs ist.
Die Berliner DAV-Gewässer findet man hier auf einer privaten Homepage.
Für den Landesverband Brandenburg kann ich gerade keine Internetadresse finden. Alle meine Links sind tot. Da wird wohl an einem neuen Auftritt gebastelt.
Hier findet man den DAV Berlin
Und hier gehts zum VDSF
Fisch des Jahres 2006: Die Koppe (Cottus gobio)
Erstmals in einer gemeinsamen Aktion haben der VDSF und das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF)
gemeinsam die gleiche Fischart zum Fisch des Jahres erkoren. Wie immer wurde ein bedrohter Fisch ausgewählt. Die Koppe lebt in den Bächen der
Forellenregion und liebt sauberes, klares Wasser. Mehr dazu über die Links.
Die Groppe bei NABU
Fishoftheyear
Spezial auf Aal
Um die feine Nase des Aals gezielt auf unseren Köder aufmerksam zu machen, bietet sich der sogenannte "Lockstrumpf" an, der oberhalb des Vorfachs am Abstandshalter befestigt wird. Diesen kann man als Netz im Angelladen kaufen, aber ein alter Damenstrumpf tuts auch. Dieser wird mit Leckereien gefüllt, die dem Aal besonders schmecken. Das sind meistens gehackte Wurmstücke oder Fischreste und auch mit Fischblut getränkte Erde. Einer unserer Leser hat mich auf eine besondere Füllung aufmerksam gemacht, die hier in der Gegend gerne verwendet wird. Wie man weiss, lauern die Aal im Frühjahr im Flachwasser, um sich des nachts am Plötzenlaich gütlich zu tun. Da liegt es nahe, den Lockstrumpf mit ebendiesem Laich zu füllen. Dann werden die Ruten ganz ufernah im Flachwasser abgelegt und naja, dann heisst es warten....
Winterthema: Rollenpflege
An den langen Winterabenden bleibt ja doch mal Zeit, seinen Angelkasten auszumisten
(was ich schon getan habe), oder endlich mal die Angelrollen zu pflegen (was
mir noch bevorsteht). Um es gleich vorweg zu sagen, ich habe das noch nie
ernsthaft gemacht und dafür auch schon mein Lehrgeld bezahlt. Deshalb
habe ich mir fest vorgenommen, es dieses Mal auch richtig zu machen. Wenn
ich nicht genau weiss, wie etwas funktioniert, dann surfe ich ja seit einigen
Jahren erstmal im Internet, daß ist bekanntlich einfacher, als all die
alten Angelzeitungen zu durchforsten. Jetzt könnte ich natürlich
überall ein bißchen was abschreiben und das dann alles zusammenkleistern
und es Euch als meine Tipps zur Rollenpflege anvertrauen. Weil das einfach
nicht fair wäre, präsentiere ich statt dessen meine Suchergebnisse
in der Reihenfolge ihrer Nützlichkeit und empfehle Euch, diese Seiten
genau durchzulesen, bevor ihr mit der Rollenpflege beginnt. Wer sich bereits
mit dem Thema befasst hat und genau weiss, wies geht, der möge sich bitte
bei mir melden, dann werden eure
Tipps hier veröffentlicht. Also dann, alle an die Arbeit!
Teilelisten und Diagramme für viele Modelle:
DAV-Angelgewässer in Märkisch-Oderland
"Angeln und Erholung" ist eine feine Karte betitelt, die man seit
kurzem u.a. im regionalen Angelbedarf und beim Tourismusverband
Märkisch-Oderland erstehen kann. Wenn man die Karte aufschlägt, merkt
man sofort, dass hier jemand mit viel Überlegung und Liebe zum Detail
an die Arbeit gegangen ist.
Mit einem Maßstab von 1: 75.000 findet man auch die kleineren Gewässer und Anfahrtswege ohne Lupe und hat unterwegs eine schnelle Orientierung zur Hand. Das Papier ist fest und gut biegsam, was für den Gebrauch unterwegs eine echte Hilfe ist.
Die DAV-Gewässer sind besonders gekennzeichnet und mit der DAV-Gewässernummer angegeben. Auf der Rückseite findet man wichtige Adressen (auch der Fischereibetriebe und Forellenanlagen), sowie einige Verordnungen und Hinweise.
Knickt man die Karte auf der Hälfte, so hat man ein Lineal mit eingezeichneten Schonmassen und -zeiten. Die untere Hälfte der Rückseite bietet als besonderen Service eine Einzelbeschreibung von wichtigen Angelrevieren der Gegend.
Hier findet man Tipps zu den Gewässern, die vorkommenden Fischarten und Besonderheiten, wie Parkmöglichkeiten. Herausgeber ist der Märkisch-Oderländer Angler e.V., dem ich zu diesem gelungenen Werk gratuliere.
Ausschnitt aus der Karte
Den Angelkahn richtig ankern
Der See liegt spiegelglatt vor mir, die Pose ruht einige Meter entfernt vor dem Schilf. Nichts rührt sich. Dann kommt plötzlich leichter Wind auf, kleine Wellen schlangen gegen den Angelkahn und es dauert nicht lange, bis die Pose abtreibt. Der Kahn beginnt zu schlingern, schon steht der Bug Richtung Pose und die Angel muss neu ausgeworfen werden. Wenn man mit sinkender Schnur fischt, wird es auch nicht besser, durch die Schlingerbewegungen des Bootes wird die Pose von ihrem Platz gezogen. Wieder mal das Boot nicht richtig verankert, denke ich mir und muss insgeheim grinsen, weil ich schon so oft gelacht habe, wenn manche Angler ihr Boot verankern. Da werden tonnenschwere Betoneimer an der Wäscheleine ins Wasser gelassen und das Boot treibt über den halben See, oder zwei starke Männer mühen sich vergeblich, den im Schlamm versunkenen Anker zu bergen... Eigentlich nur eine Nebensache, aber man kann trotzdem viel falsch machen. Hier einige Ratschläge zum richtigen Verankern eines Angelkahns.
Anker und Seil
Beginnen wir mit dem Anker, der vor allem nicht zu leicht sein darf, damit er unseren Kahn auch noch bei Wind halten kann. Trotzdem sollte er dabei auch so gewählt sein, daß man ihn noch aus eigener Kraft aus dem Schlamm lösen kann, wenn er mal eingesunken ist. So mancher Betoneimer ist schon unten geblieben, weil ihn niemand mehr lösen konnte. Von den kleinen Klappankern bin ich mittlerweile abgekommen, die sind mir einfach zu leicht. Die reichen zwar für ein Schlauchboot noch aus, aber einen Holzkahn kann man damit nicht richtig verankern. Klappanker sind beim Transport praktischer und es gibt sie ja auch in schwereren Ausführungen. Mittlerweile benutze ich einen Ankertyp in klassischer Form, natürlich nicht so groß wie bei einem Schiff, aber auch seine acht Kilo schwer.
Auch das Ankerseil ist einen Blick wert, es wird oft zu Unrecht vernachlässtigt und soll das Boot schliesslich in Ruhe halten. Oft wird zu den billigen Plastikseilen aus dem Baumarkt gegriffen, die dehnen sich aber viel zu stark und alle Mühe beim Ankern ist umsonst. Ein stabiles und schwach dehnbares Seil sollte es sein, nicht zu dünn, damit es beim Einholen nicht einschneidet. Die Länge des Ankerseils sollte mindestens drei mal die Wassertiefe betragen. Wenn man oft an tieferen Stellen angelt, muss das Seil natürlich länger gekauft werden, als wenn man immer im Flachwasser bleibt.
Richtig Ankern
Um das Boot richtig zu verankern, läuft man den Ankerplatz bereits in der Richtung an, in der das Boot später auch ruhen soll. Dadurch kann man sich das umständliche Rangieren am Platz ersparen. Einige Meter vor dem eigentlichen Ankerplatz lässt man den hinteren Anker ins Wasser (ich sage hier "ins Wasser lassen", weil es natürlich sinnvoll ist, den Anker möglichst leise ins Wasser zu bringen, also nicht auszuwerfen). Nun soll das Boot noch einige Meter über den Ankerplatz treiben, dann wird der Buganker ins Wasser gelassen Jetzt strafft man langsam beide Ankerseile, so dass das Boot genau auf dem Ankerplatz zur Ruhe kommt. Dabei ist es wichtig, dass beide Anker ungefähr zwei Bootslängen Seil haben. Auf diese Weise wird das Boot relativ ruhig gehalten, sogar wenn die Wellen mal von der Seite gegen die Bordwand schlagen. Die Ankerseile fixiert man am Boot möglichst mittig an Heck und Bug. Das Ende des Seils sollte immer vorher angebunden sein, zu leicht verliert man beim Ziehen das Seil und der Anker verabschiedet sich Richtung Grund. Wem es gefällt, der bringt auch noch Umlenkrollen an, um das Seil leichter zu heben und zu senken. Gerade wenn man oft ankert, ist das eine sehr sinnvolle Einrichtung und man kann dabei sogar sitzen bleiben.
Um das Abtreiben der Pose mit dem Wind zu verhindern, wird der Kahn mit der Breitseite in den Wind gestellt, die Pose mit dem Wind ausgeworfen. Wenn das Boot bei stärkerem Wind dennoch treibt, muss man den Bug dem Wind entgegenstellen und so die Angriffsfläche verringern. Posenangeln ist dann sowieso beinahe unmöglich. In flacheren Gewässern kann man auch zwei Stangen zur Hilfe nehmen, die seitlich am Boot in den Boden gesteckt werden und so das Boot fixieren. Auf diese Weise ist es sogar möglich, eine Grundangel zu verwenden, weil das Boot sehr ruhig im Wasser liegt. Ganz listige Gesellen befestigen sogar die Angelrute an diesen Stangen, damit die Bewegungen den Bootes nicht an die Angel übertragen werden. Wenn an dem Gewässer ein Fischer unterwegs ist, dann liegen sicher irgendwo noch einige Stangen rum, natürlich fragt man vorher den Fischer.
Der Wels
Der Wels, Siluris glanis, kaum ein anderer Fisch in unseren Breitengraden
ist so geheimnisvoll und von Legenden umgeben. Seit Jahrhunderten wird immer
wieder von Riesenwelsen in diesem und jenem Gewässer berichtet, die neben
Hunden und anderem Getier auch gelegentlich mal ein Kleinkind in die Tiefe
ziehen. Auch die Fischzüchter und Teichwarte der Angelvereine fürchten
ihn wegen seiner angeblichen Gefrässigkeit (-die aber fischbiologisch
längst widerlegt ist).
Von den mehr als 1.200 Welsarten auf der Welt wird der bei uns vorkommende
europäische Wels mit Einzelexemplaren von über drei Meter Länge
am größten. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Spanien bis nach
Sibirien und von Skandinavien bis nach Griechenland. Vielen bekannt sind die
Welscamps in Spanien am Ebro und Riba Roja Stauseee und in Italien am Po,
spezialisierte Welsangler fahren aber auch nach Bulgarien oder nach Griechenland,
immer auf der Suche nach dem nächsten Monsterfisch.
Bei uns in Deutschland gelten die Donau mit ihren Nebenflüssen, der Regen,
der Rhein und der Neckar zu den besten Welsflüssen, aber auch in der
Oder und der Elbe werden regelmässig grosse Welse gelandet. In Brandenburg
wurden in den letzten Jahren von vielen Angelvereinen Welse ausgesetzt, was
vor allem die Aal- und Zanderangler gelegentlich nervt, wenn die Jungfische
zubeissen, aber mittlerweile sind einige dieser Fische zu stattlichen Grössen
herangewachsen. Noch gehört das Welsfischen in den Gewässern Brandenburgs
zu den Ausnahmen, aber immer mehr Angler wagen den Versuch.
In Brandenburg ist der Wels vom 1. Mai bis zum 30. Juni geschützt und
darf erst ab 75 cm entnommen werden, in Berlin gilt die gleiche Länge,
aber es gibt hier keine Schonzeit.
Wenn das Wasser im Sommer die 18-20 Grad erreicht, suchen die Welse ihre Laichverstecke
auf und beginnen oft nah am Ufer mit dem Laichgeschäft. Das Männchen
betreibt die Brutpflege. Nach einem Jahr sind die jungen Welse bis 25 cm groß
und können schon in ihrem dritten Lebensjahr die Mindestlänge von
75 cm erreichen. Waller sind Raubfische, die anders als Hecht und Zander schlecht
sehen, weshalb sie vornehmlich ihr Seitenlinienorgan, das Gehör und die
Barteln zur Orientierung einsetzen. Dies ist wohl auch der Grund, das sie
besonders auf bestimmte Geräusche (Wallerholz) und auf Druckwellen reagieren.
Zur Nahrung der Welse gehören neben den Fischen auch Krebse, Schnecken
und Würmern sowie Ratten, Bisamratten und Wasservögel.
Waller sind nachtaktiv und werden erst mit beginnender Dämmerung beangelt.
Nachts und in den frühen Morgenstunden sind die erfolgreichsten Zeiten,
tagsüber sucht der Fisch seine Verstecke (Löcher, Kuhlen, Ausschwemmungen,
Wurzeln etc.) am Boden auf. Nachts auf der Jagd ist der Wels sowohl im Freiwasser,
als auch in den ufernahen Bereichen zu finden. Oft liegt er nur wenige Meter
hinter der Spitze eines Buhnenkopfes.
Die besten Aussichten auf einen Wels hat man vor und nach der Laichzeit und
im Sommer bis in den September hinein. Wie der Aal geht auch der Wels gerne
bei Gewittern jagen, das Wasser ist dann trüb und es wird reichlich Nahrung
freigeschwemmt. Wenn man auf die Welsjagd geht, sollte man das Gewässer
sehr gut kennen. Am Fluss ist es wichtig, die tiefen, ausgespülten Stellen
zu finden, in denen sich der Wels gerne aufhält. Es kann durchaus nicht
schaden, im Hochsommer bei Niedrigwasser einige Erkundungsgänge zu machen,
um sich gute Stellen auszukucken. Beim Angeln ist ein Echolot von großem
Wert, vor allem, wenn es den Fisch als Sichel darstellen kann, nur dann nämlich
kann man auch erkennen, ob da wirklich ein Wels gründelt...
Gefangen wird der Wels mit ganz unterschiedlichen Methoden. An der Donau in
Ungarn gehen die Fischer in manchen Dörfern nur gemeinsam auf die Welsjad
und nur dann, wenn der Dorfälteste einen Fangtag voraussagt. Dann schwimmen
alle Boote aus dem Dorf auf der Donau und ihr werdets nicht glauben, aber
die fangen dann auch alle. Natürlich keine Welsmonster, aber darauf sind
die Fischer ja auch nicht aus. Beim Ansitzangeln im Ausland werden nach wie
vor gerne lebende Köderfische verwendet, vorzugsweise Karpfen und Aale.
Häufig wird eine sogenannte Bojenmontage angewandt, mit der der Köderfisch
gezielt ausgelegt werden kann. In Deutschland kommt man gut mit dem toten
Köderfisch zurande, gerne benutzt wird auch das Tauwurmbündel. Die
Angaben der Angler zur Menge der Tauwürmer schwanken da zwischen 7 bis
zu 15 Würmern auf dem einschenkligen Haken. Weitere Topköder sind
Blutegel oder auch Calamares aus der Tiefkühltruhe.
Zugenommen hat in letzter Zeit das Spinnangeln auf den Wels, wobei die Kunstköder
natürlich in entsprechender Größe ausgewählt werden müssen.
Große Löffelblinker und Gummifische über 25 cm kommen hier
zum Einsatz.
Das Gerät beim Welsangeln ist hart ausgelegt, um den heftigen Bissen
genügend Druck entgegensetzen zu können. Alle Einzelteile der Montage
sollten von bester Qualität und besonders stark sein. Das gilt besonders
für die Wirbel und Vorfächer. Da ich selbst kein erfahrener Welsangler
bin, halte ich mich beim Thema Montagen lieber zurück und verweise auf
die Linkliste, da erfährt man von den Profis einfach alles, was nötig
ist.
In folgenden Gewässern in Norden Brandenburgs kann man den Wels beangeln(die
Liste erhebt natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit-Nachmeldungen
werden gerne entgegengenommen):
Käbelickesee, Vilzsee, Breiter Luzin, Zierker See, Großer Labussee,
Woblitzsee, Großer Fürstenseer See, Dabelower See, Großer
Brückentinsee, Schmaler Luzin, Carwitzer See, Rätzsee,Gobenow See,
Kleiner Pälitz See, Großer Pälitz See, Plätlin See, Drewen-See,
Großer Wangnitz See, Großer Priepert See, Ellbogensee, Ziernsee,
Röblinsee, Peetschsee, Roofensee, Stolpsee, Großer Lychensee, Wurlsee,
Oberpfuhlsee, Großer Küstrinsee, Platkowsee, Netzowsee, Röddelinsee,
Fährsee, Großer Kölpinsee, Wolletzsee, Gudelacksee, Vielitzsee,
Grimnitzsee, Parsteiner See, Stadtsee Templin, Hellsee, Krumme Lanke, Grabowsee,
Lehnitzsee, Lubowsee, Stolzenhagener See, Langer Trödel, Voßkanal,
Havel und dazugehörige Seen, Oder und Nebengewässer, Oder-Havel-Kanal.
In Berlin der Schlachtensee, Krumme Lanke, Flughafensee, Arkenberger See,
Spree.
Wichtige Links zum Welsangeln:
- Hier ein ausführlicher Bericht bei Stollenwerk mit vielen Tips und Montagen
- Viele gute Infos bei Saarwaller.com
- Der Wels: Fischkunde bei Angeltreff.org
- Ein Angelbericht aus Ungarn
- Bericht über das Welscamp 2004 an der Krummen Lanke in Berlin
Ansitzangeln bei Nacht
Für
viele Angler gibt es nichts schöneres, als im Sommer die Nacht am Wasser
zu verbringen. Wenn tagsüber die Sonne knallt und die Badegäste
im Wasser toben, dann vergeht auch den meisten Fischen der Appetit. Abends
kehrt langsam Ruhe ein und viele Fische ziehen in die flachen Uferregionen,
um hier nach Futter zu suchen. Ob auf Aal oder auf Karpfen, auf Hecht oder
Zander, die meisten unserer heimischen Fische sind im Sommer am besten nachts
zu überlisten.
Damit euer Nachtansitz gut gelingt, wollen wir Euch einige nützliche
Tipps mit ans Wasser geben. Eigentlich habe ich ja immer Probleme mit den
guten Ratschlägen - man liest einen interessanten Artikel und nimmt sich
fest vor, alles zu beherzigen und am Wasser angekommen ist alles vergessen.
Gerade beim Ansitz in der Nacht habe ich aber gelernt, dass es sehr brauchbare
Tipps gibt, die auch leicht umzusetzen sind und die ganze Sache leichter machen.
Die Angelstelle
Ich
beangle zwar viele fremde Gewässer, aber zum Nachtangeln bevorzuge ich
Plätze, die ich bereits kenne. Dabei sind am Tage gut besuchte Angelstellen
eine erste Wahl, da das aufgewühlte Wasser auch das Futter der Fische
aufwirbelt. Auch die meisten anderen Uferbereiche zwischen 1 Meter und 1,5
Meter sind im Sommer ideal. Wenn es doch mal anders kommt, dann beginne ich
das Angeln immer bei Licht, damit ich ein Gefühl für den Platz bekomme.
Damit der nächtliche Drill sicher gelingt, muss man etwaige Hindernisse
im Wasser bereits kennen, bevor es dunkel wird. Auch überhängende
Äste können schnell zum Problem werden. Ist genügend Platz
in der Höhe vorhanden, um auch mit längeren Ruten sicher werfen
zu können? Einige Probewürfe bei Tag sind hilfreich, um die Entfernungen
richtig einzuschätzen. Beangelt man gezielt nur eine Stelle, ist eine
kleine Leuchtboje über dem Futterplatz die beste Wahl. Eine Pose mit
Knicklicht oder ein Stück Styropor mit Leuchtband beklebt reichen in
den meisten Fällen aus.
Kann ich mich mit meiner Ausrüstung niederlassen, ohne das mir was ins
Wasser kullert oder ich darüber stolpere, wenn ich einen Fisch landen
will? Beim Angeln am Fluss z.B. auf den Buhnen der Oder sollte man sich vergewissern,
dass man alle Hindernisse aus dem Weg geräumt hat, über die man
vielleicht stolpern könnte und sich auch die Steinpackung genau ansehen.
Ein unfreiwilliges Bad ist ja nicht so schlimm, aber wenn einen der Fluss
wegreisst, dann hört der Spass auf.
Da viele unserer Zielfische nachts im flachen Uferbereich zu finden sind,
ist es überaus wichtig, sich an der Angelstelle ruhig zu verhalten. Laute
Geräusche haben schnell alle Fische vertrieben, bevor es mit dem Angeln
überhaupt losgeht. Ich richte meinen Platz gerne einige Meter von den
Ruten und vom Ufer entfernt ein und bin dennoch in wenigen Sekunden an der
Rute, wenn es schnell gehen muss.
Ohne Licht geht gar nix!
Um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden, braucht man die richtige Beleuchtung.
Viele Angler machen aber den Fehler, zu starke Lichtquellen auszuwählen
und bleiben erstmal blind, wenn das Licht wieder aus ist. Das menschliche
Auge benötigt ca. eine halbe Stunde, um sich wieder an das Sehen im Dunkeln
zu gewöhnen, nachdem einmal Licht gebrannt hat. Es gibt sogar Angler,
die ein Auge zukneifen, solange die Taschenlampe brennt. Auch ne Methode.
Weil das bei mir aber nicht klappt mit dem Zukneifen, benutze ich
eine Kopflampe mit verschiedenen Leuchtstärken und farbigen Aufsätzen.
Der rote Aufsatz dient auch zum Würmersuchen, da diese bei rotem Licht
nicht erschreckt werden. Ich versuche immer, nur die geringste Leuchtkraft
zu verwenden, um die Augen nicht zu sehr zu blenden. Am besten geht das bei
mir mit einem grünen Aufsatz. Bei den Kopflampen sollte man darauf achten,
dass das Batteriefach nicht zu schwer ist, sonst kann die Lampe schnell unbequem
werden. In hellen Nächten kann man auch ganz ohne Lampe auskommen, nur
beim Einpacken sollte man sie verwenden, um auch wirklich nichts zu vergessen.
Beim Montieren ist ein Teelicht oder eine Kerze im Einmachglas eine grosse
Hilfe, es kann die ganze Zeit brennen und blendet nicht so stark wie eine
Lampe.
Und nicht vergessen: Niemals auf das Wasser leuchten, das vertreibt die Fische,
besonders wenn ufernah geangelt wird. Ich sehe immer wieder Angler, die beim
Auswerfen oder beim Montieren das ganze Gewässer ableuchten.
Das Weisse Tuch
Kaum ein Artikel übers Nachtangeln, in dem nicht das weisse Tuch angesprochen wird, auf dem man seine Siebensachen ausbreitet. Anfangs fand ich es eher lächerlich, aber nachdem ich es einmal ausprobiert habe, möchte ich nicht mehr darauf verzichten. Das Tuch, ungefähr in Geschirrtuchgröße wird direkt neben dem Stuhl ausgebreitet und alle benötigten Utensilien werden darauf abgelegt. Messer, Lösezange, Taschenlampe, Vorfächer, Bleie, Knicklichter, das gesamte Gerät eben, das für die Durchführung der verschiedenen Arbeiten beim Nachtangeln benötigt wird. Mittlerweile habe ich mir eine bestimmte Reihenfolge angewöhnt, so dass ich fast blind nach unten greife und das benötigte Teil finde. Da ich nach Möglichkeit auf zusätzliche Beleuchtung verzichte, hilft es mir ungemein, das alles bei jedem Angelausflug an der gleichen Stelle liegt. Probiert es einfach mal aus, ihr werdet sehen, das die Angelei viel ruhiger vonstatten geht, wenn man sein Gerät zusammenhat und alles sofort griffbereit ist.
Scheiss Mücken
Die
Plagegeister können zum Albtraum jedes Nachtanglers werden. Kaum ist
die Dämmerung hereingebrochen, fallen sie über uns her und vor lauter
Umsichschlagen kommt man kaum noch zum Angeln. Auf dem Land sind ja viele
Menschen ziemlich immun gegen die Stechmücken, aber die Haut des sensiblen
Städters verlangt nach Hilfe - und zwar vorher und nachher!
In den Apotheken finden sich jedes Jahr neue Mittelchen und ich habe auch
schon viele davon ausprobiert. Von der schwedischen Teerpaste aus dem Outdoorladen
bis zur chemischen Keule, einmal sogar elektrisch. Mal hilfts, mal nicht!
Seit zwei Jahren schwöre ich auf Azaron, manchmal versagt das aber auch.
Das Standardmückenmittel Autan konnte ich bisher nie leiden, weil es
mir nie geholfen hat, aber dieses Jahr hat es ein "Gut" bei der
Stiftung Warentest bekommen, also muss es wohl was bewirken. Vorbeugend rate
ich zu heller Kleidung, vor allem bei den Socken. Schwarze Socken wirken nämlich
besonders anziehend auf die Mücken. Aber auch der Rest der Kleidung sollte
so hell wie möglich sein, man kann die Viecher dann auch besser sehen.
Wenn's zuviel wird, kann man sich ein spezielles Moskitonetz über den
Kopf stülpen, das wird dann am Hals ein bischen zusammengezogen. Zwar
nicht so bequem, aber sehr hilfreich während der üblichen kleinen
Arbeiten. Wers ausprobieren will, kann sich auch einen batteriebetriebenen
Insektenschutz mitnehmen, ich habe damit aber nur schlechte Erfahrungen, in
den masurischen Wäldern konnte man damit zumindest keine einzige Mücke
abschrecken.
Plagegeister wie auf dem Foto stören mich nicht weiter, ich schaue den Ratten und Mäusen gerne zu, wenn sie sich wieder und wieder anschleichen. Wer aber nicht will, dass sie sich am Futter oder am Abendbrot beteiligen, der sollte seine Eimer immer gut verschliessen und das Essen in Plastikboxen aufbewahren.
Nie Allein
Jeder weiss, wie sich in der Dunkelheit die Dinge verändern. Eben noch
hat man alles leicht im letzten Dämmerlicht erkennen können, aber
jetzt scheint jedes Geräusch plötzlich lauter, die Schatten wirken
geheimnisvoller und der uralte Instinkt erhöhter nächtlicher Wachsamkeit
schärft unsere Sinne.
Aus eigener Erfahrung kann ich zwar bisher nicht über unangenehme Zwischenfälle
berichten, aber in meinem Bekanntenkreis sind schon einige unschöne Dinge
vorgekommen. Soll heissen: Ich gehe nachts nie alleine ans Wasser. Der Angelkumpel
hilft ja nicht nur beim Keschern und Landen eines Fisches, sondern ist gleichzeitig
Gesprächspartner in den einsamen, späten Stunden und zu zweit ist
man einfach wehrhafter, wenn ungebetener Besuch kommt. Gerade in der Hauptstadt
und deren näherer Umgebung kann man nachts leicht auf die üblichen
lichtscheuen Gestalten treffen. Nicht das man zu zweit allen Gefahren gewappnet
wäre, aber man fühlt sich einfach wohler... ...
DHC-Tipps zum Zurücksetzen von Hechten:
* Ein Hecht sollte zügig und nicht übermäßig lange gedrillt
werden. So hat er beste Überlebenschancen.
* Wenn gefahrlos möglich, ist die schonende Handlandung per Nacken- oder Kiemendeckelgriff zu bevorzugen. Große, geräumige Kescher sind auch akzeptabel, vom Gebrauch eines Gaffs ist abzusehen. Um den Kiemendeckelgriff erfolgreich zu praktizieren, führt man Zeige- und Mittelfinger zwischen Kiemendeckel und Kiemenbögen und gleitet dann vorsichtig in Richtung Maulspitze. Von außen kontert man den Griff mittels Daumendruck. Bei korrekter Anwendung öffnet der Hecht meistbereit willig sein Maul, sodaß man zum Hakenlösen keine Rachensperre mehr benötigt.
* Sofern nötig, ist der Hecht auf eine Abhakmatte, oder eine andere feuchte und weiche Unterlage zu legen, um dann mit den notwendigen, griffbereiten Werkzeugen (Arterienklemme, Spitzzange, Seitenschneider, Maßband) die Haken zu lösen und die Länge zu messen. Kritisch sitzende Hakenspitzen in Augen- oder Kiemenbereich, sollten dringend mit geeigneten Werkzeug (Seitenschneider o.ä.) abgekniffen werden.
* Soll der Hecht vor dem Zurücksetzen fotografiert werden, ist auf eine schonende Präsentation zu achten. Entweder hält man den Hecht horizontal oder vertikal, mit einer Hand im unteren Bauchbereich sichernd. Der Kontakt des Fisches mit Jacke, Hose, oder sonstiger Bekleidung ist unbedingt zu vermeiden, um unnötigen Beschädigungen der schützenden Schleimschicht vorzubeugen.
* Danach setzt man den Hecht vorsichtig mit beiden Händen ins Wasser und stützt ihn so lange, bis der Fisch wieder eine stabile Schwimmlage einnimmt und aus eigener Kraft davonschwimmt. Sollte der Hecht übermäßig strapaziert, oder erschöpft sein, bewegt man ihn langsam vor und zurück, um sauerstoffreiches Wasser durch die Kiemen zu spülen.
* Je höher Wasser- und Lufttemperatur sind, desto kürzer sollte der gesamte Zurücksetzvorgang dauern. Besonders im Hochsommer sollte man zum Wohle des Hechtes auf zusätzliche Prozeduren z.B. Wiegen ( nur mit Wiegesack) verzichten, da die Fische unter diesen Bedingungen besonders sensibel sind.
Bevor es aufs Eis geht...
Gerade beim Eisangeln kommt es auf eine gute Vorbereitung an und die fängt
schon mit der Auswahl des Gewässers an. Es macht nämlich gar keinen
Sinn, jetzt etwas Neues ausprobieren zu wollen. An einem unbekannten See die
Stellen zu finden, wo die Fische sich jetzt aufhalten, erschwert die Sache
erheblich und kann leicht den ganzen Tag kosten. Fahrt an euer Stammgewässer
oder an einen See, den ihr bereits im Sommer beangelt habt. Die Fische stehen
nicht unbedingt an den tiefsten Stellen und die meisten unserer nahegelegenen
Seen sind auch nicht so tief, das sich an diesen Stellen die Fische in großer
Stückzahl sammeln. Am besten geeignet sind Plätze, die im Sommer
gut bewachsen waren, z.B. abgestorbene Seerosenfelder, oft auch die Kanten
der von der Abendsonne beschienenen Uferbereiche. Wer noch vor wenigen Tagen
beim Fischen war, versucht zuerst die Plätze, wo die Weissfische zuletzt
standen. An einigen Gewässern gab es auch in einigen Metern Tiefe reichlich
Pflanzenwuchs, hier stehen die Fische jetzt bevorzugt. Wer aber so eine Stelle
nicht schon im Sommer entdeckt hat, wird jetzt große Schwierigkeiten
haben, sie zu finden. Das Echolot hilft hier auch nicht viel weiter, da müsste
man schon viele Löcher bohren, und den Grund lange absuchen. Verlasst
euch auf die Erfahrungen des letzten Sommers, erfahrene Eisangler wissen natürlich,
wo sie sich niederlassen werden.
Nur mit Partner aufs Eis
Ich fahre nie alleine zum Eisangeln, man ist schneller im Eis eingebrochen,
als man denkt und dann ist man ohne Hilfe echt aufgeschmissen. Auch wenn der
Partner außer Sichtweite fischt, sollte man sich durch gelegentliches
Zurufen versichern, daß der Andere noch da ist. Jedes Jahr gibt es einige
Todesfälle im Eis, von denen die meisten hätten vermieden werden
können, wenn die wichtigsten Regeln beachtet worden wären. Dazu
gehört, das man wartet, bis die Eisdecke wirklich dick genug ist, bevor
man sie betritt. Dies gilt auch bei Tauwetter! Oft erscheint die Eisdecke
noch tragfähig, und erste Risse verschwinden über Nacht, wenn Wasser
auf dem alten Eis neu gefriert.
Eisbohrer
Wenn das Gewässer ausgewählt und der Kollege bereit ist, geht es
ans Packen. Neben dem Angelgerät gibt es einige weitere unverzichtbare
Ausrüstungsgegenstände, die der Eisangler immer dabei hat. Da ist
zum einen der Bohrer, normalerweise ein handelsübliches Gerät polnischer
oder norwegischer Herkunft. Bitte scheut nicht die Kosten für so ein
Teil und geht mit der Axt los, um die Löcher ins Eis zu schlagen. Abgesehen
davon, dass es mühevoll ist und die Löcher schlecht auf die richtige
Grösse zu bringen sind, macht es auch einen Mordskrach, wenn einer alle
zehn Minuten mit voller Kraft aufs Eis eindrischt. Es ist immer sinnvoll, gleich zu Anfang mehrere Löcher zu bohren. Oft ist man an einer Stelle erfolglos, dann ist es besser, zusätzliche Löcher schon angefüttert zu haben. Ausserdem vertreibt man die Fische nur einmal, nicht andauernd.
Zubehör
Zum anderen darf eine Schöpfkelle oder ein Haushaltssieb nicht fehlen,
mit dem man die Eisreste aus dem Loch holt. Nach dem Bohren bleiben immer
einige kleine Eisbrocken im Loch, die man unbedingt entfernen sollte. Wenn
es richtig kalt ist, dann kann man beinahe zusehen, wie das Loch wieder zufriert.
Weiterhin sollte man eine warme Unterlage zum Sitzen dabeihaben und eine Styroporplatte
in geeigneter Stärke, um die Füße darauf abzustellen. Ihr
glaubt gar nicht, wie kalt es einem selbst in gefütterten Winterstiefeln
werden kann, wenn man stundenlang auf dem Eis steht oder sitzt. Dann ist so
ein Stück Styropor oder eine andere Unterlage Gold wert.
Wenn man auf dem Eis einen längeren Weg zurückzulegen hat, empfiehlt
sich ein Schlitten, um das ganze Gepäck zum Angelplatz ziehen zu können.
Der bietet auch gleich eine Sitzgelegenheit. Manche Spezis haben sich richtige
Spezialkonstruktionen gebaut, das geht bis zur heizbaren Angelhütte auf
Kufen. In unseren Breitengraden ist das aber nicht notwendig, hier reicht
normalerweise die richtige Kleidung.
Soweit der erste Teil unserer Tipps fürs Eisangeln. Bald geht es weiter...