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Die bösen Zecken

Zecken gehören zu den unangenehmen Erfahrungen, die die Natur für uns bereithält. Ganz abgesehen von der Gefahr, mit einer der Krankheiten angesteckt zu werden, die diese Viecher verbreiten, ist es auch eine unangenehme Prozedur, sie wieder zu entfernen.
Letzte Woche habe ich mal wieder mit einer von Ihnen Bekanntschaft gemacht. Und weil ich wieder mal alles falsch gemacht habe, beim Versuch, sie wieder loszuwerden, habe ich mich ein bisschen informiert und diesen Beitrag geschrieben. ästige Gesellen:
Angler und alle Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten gehören zur bevorzugten Beute der kleinen Krabbler. Während Waldarbeiter und Forstleute heute meistens geimpft sind, begeben sich Wanderer, Jogger und Angler meistens ungeschützt in die Natur.
Nun folgen nicht gleich jedem Zeckenbiß auch die Krankheiten FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose, doch es empfiehlt sich, Zecken schnell und richtig zu entfernen, oder sich rechtzeitig impfen zu lassen. Vorneweg sei gleich gesagt, dass die alten Hausmittel wie Öl aufträufeln, oder mit Klebstoff betupfen heute nicht mehr angesagt sind. Man weiss mittlerweile, das die gefährlichen Erreger der Krankheiten vor allem dann in die Wunde gelangen, wenn die Zecke falsch behandelt wird und sich vor lauter Stresst in die Bisswunde erbricht. Dies passiert auch, wenn der Leib der Zecke beim Herausziehen mit den Fingern gequetscht wird.
Aber der Reihe nach: Zecken lieben es warm und feucht, deshalb sind sie auch im Winter nicht aktiv. Die bei uns häufig auftretende Schildzecke kommt vornehmlich an Waldrändern, Waldlichtungen und in Wäldern mit dichtem Bodenbewuchs vor. Ausserdem findet man sie an Bachläufen oder Flächen mit hochgewachsenen Gräsern. gerne warten sie an den Rändern der Wege auf neue Wirte.
Diese sind normalerweise Mäuse, Vögel und Igel, aber ebenso Rotwild, Rehe und Menschen. Manchmal werden sie auch unbemerkt nach Hause getragen. Viele Gärten bieten ihnen ebenfalls ideale Lebensbedingungen. Beliebter Aufenthaltsort sind auch unsere Haustiere, die nach jedem Spaziergang in gefährdetem Gebiet gründlich untersucht werden sollten. Gelangt ein Wirtstier in ihre Nähe, so spüren sie dies mit speziellen Sensoren (das Hallersche Organ, das sowohl auf Wärme, als auch auf chemische Reize wie Milchsäure reagiert. Diese ist z.B. im menschlichen Schweiss enthalten.
Die Zecke lässt sich nicht, wie manchmal behauptet, von hohen Bäumen fallen, selbst eine erwachsene Zecke kann nicht höher als 1,5 Meter klettern. Einmal am Körper des Wirtstieres angelangt sucht sich die Zecke eine geeignete Stelle zum Beissen, wobei sie die Körperpartien mit weicher Haut bevorzugt (Nacken, Haaransatz, zwischen den Beinen oder Armen, in den Kniekehlen). Beim Biss des mit Widerhaken versehenen Beissapparates gibt die Zecke über den Stichkanal Speichel ab, die die Widerhaken in die Bissstelle zementieren.
Gleichzeitig wird die Einstichstelle betäubt. Je länger die Zecke an der Wunde saugt, desto grösser die Gefahr, dass die gefährlichen Bakterien oder Viren in die Bissstelle gelangen. Deshalb empfiehlt es sich, die Zecke möglichst schnell zu entfernen. Zu warten, bis sie sich vollgesaugt hat und dann alleine abfällt, ist heute nicht mehr üblich.
Entfernung der Zecke: Ist man also gebissen worden, bzw. hat die Zecke am Körper entdeckt, muss man sie wieder loswerden. Da hilft eine spitz zulaufende Pinzette, eine spezielle Zeckenzange oder die ebenfalls in Apotheken erhältliche Scheckkarte, die man auch unterwegs leicht mitführen kann. Die Zecke soll keinesfalls am Kopf oder Körper gepackt werden, sondern möglichst an den Beinen und wird mit einem sehr langsamen, aber stetigen Zug (ohne Drehen!) entfernt.
Die Dauer des Ziehens richtet sich nach der Willigkeit des Tieres, den Wirtskörper zu verlassen, dauert aber in der Regel mindestens eine Minute! Sollte ein Teil des Stechapparates in der Wunde zurückbleiben, muss dieser ebenfalls vorsichtig entfernt werden. Manche Ratgeber sagen allerdings, das das Zurückbleiben des Stechapparates in der Wunde ungefährlich ist und höchstens zu einer normalen Fremdkörperreaktion führt.
Falls zur Hand, die Einstichstelle mit Alkohol oder Desinfektionsmittel nachbehandeln. Bei Verdacht auf eine Infektion oder wenn man es genau wissen will, sollte das Tier aufgehoben werden und einem Arzt zur Untersuchung vorgelegt werden. Auf die durch Zecken übertragenen Krankheiten will ich hier nicht eingehen, weil das Thema sonst ausufert, aber man kann sich zumindest gegen eine der häufiger übertragenen Krankheiten, die FSME, impfen lassen.
Vorbeugung: Geschlossene Kleidung hilft, aber der Körper sollte nach längerem Aufenthalt im Freien trotzdem gut abgesucht werden, da die Zecken als Spinnentiere solange über die Kleidung krabbeln, bis sie einen geeigneten Platz gefunden haben.
Auf heller Kleidung sind die Zecken besser zu erkennen, als auf dunkler. Insektenabweisende Mittel sind zwar prinzipiell tauglich, bieten aber keinen hundertprozentigen Schutz.
Wels in der Oder

01.12.2008, Autor: Jürgen


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