Irgendwo hatte ich schon mal davon gelesen, aber vieles vergisst man
und so einiges mag man nicht recht glauben. Bei einem Besuch im
Schiffshebewerk Niederfinow konnte ich es jetzt aber mit eigenen Augen
sehen: Direkt im Kielwasser der Fähre und der Schubverbände raubten die
Zander! Ich sass auf der Fähre, um einmal die Schleusung im Hebewerk
mitzuerleben und weil der Trog noch ganz oben war, drehten wir mit der
Fähre noch eine kleine Runde. Mir war schon aufgefallen, dass im
Bereich der Schleuse immer wieder Raubfische unterwegs waren, wenn das
Wasser mal wieder von den davonstiebenden kleinen Fischen und dem
jagenden Räuber aufgewühlt wurde. Erst als ein polnischer Schubverband
an uns vorbeifuhr, fiel mir auf, das direkt im Kielwasser des Schiffes,
nur knapp zwei Meter hinter dem Heck ebenfalls Zander raubten. Man
konnte ganz deutlich die Rückenflosse ausmachen. Es waren keine Rapfen.
Ich ging zum Heck der Fähre und siehe da, auch hier gab es immer wieder
die kleinen Explosionen an der Wasseroberfläche. Der Matrose der Fähre
erklärte mir dann, dass dieses Phänomen sehr häufig beobachtet wird.
Wenn die Schiffe im Rückwärtsgang fahren, verschwinden die Zander
nicht, sondern machen fleissig weiter Jagd auf ihre Beute. Eigentlich
logisch: die Schiffsschrauben wühlen den Grund auf und Kleinstlebewesen
und anderes Futter wird aufgewirbelt. Kleinere Fische folgen dem Schiff
und holen sich das Futter. Die Raubfische profitieren von dem
Durcheinander im Kielwasser und picken sich ihre Beute raus. Die Frage
ist, ob man diese Zander gezielt beangeln kann. Ich habe mal gehört,
dass einige Spezialisten mit einer feinen und langen Posenrute und
einigen Maden! am Haken durchaus die Räuber haken können. Das müsste
doch eigentlich auch mit Gummifischen funktionieren...
Was meint Ihr?