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Drucksteller und Fireline




Vier lange Wochen hat es gedauert, bis ich endlich alle Teile für meinen alten Audi zusammen hatte, der mich auf dem Rückweg von der Müritz so schändlich im Stich gelassen hat. Ich weiss jetzt, was eine Boschnummer ist, was ein Drucksteller ist und vor allem weiss ich, dass die Teile bei Ebay viel viel billiger zu haben sind, als beim Hersteller.
Wenn man genug Zeit hat! Weil dann aber beim Kraftstoffmengenregler der Drucksteller erstmal fehlte und erst nach dessen Einbau klar war, dass die Kraftstoffpumpe nur im Kaltzustand genug Druck aufbringt... aber lassen wir das....

Heute konnte ich also endlich mal wieder meine Sachen einpacken und bin an die Schleuse Liebenwalde gefahren. Einmal, um zu schauen, wie es da mit dem Kraut aussieht (schlecht!) und zum zweiten, um meine neuen geflochtenen Schnüre einzuwerfen.

Nachdem ich nämlich an der Müritz einen Schnurbruch mit meiner kleinen Quantum hatte, der mich einen Hecht gekostet hat und auf der anderen Rolle schon das Unterfutter zu sehen war, musste da was geschehen.

Nun habe ich auf der Quantum, meiner "kleinen" Rolle wieder mal eine gelbe Fireline (6,5 KG), die mir aber nach den ersten Würfen immer noch sehr steif vorkommt. Auf der Mitchel, meiner "großen" Rolle ist jetzt die neue Berkley Fireline Crystal (11KG), die unter Wasser fast unsichtbar sein soll. Die wirft sich auf den ersten Blick deutlich besser, als die herkömmliche Fireline.

Auf meiner mittelgrossen Rolle (Yad) ist jetzt eine dunkle Berkley Whiplash mit 10 KG Tragkraft, diese Schnur fische ich schon zwei Jahre lang und finde sie sehr angenehm. Sie ist weich, aber stark und lässt sich sehr gut werfen. Wenn mir die gelbe nicht schnell dünner wird, muss ich sie wohl auf meine mittlere Rolle packen und die Whiplash auf die kleine Quantum.

Die Crystal hat mir heute auch gut gefallen, sie ist über Wasser gut zu sehen und sehr leicht von der Rolle gelaufen. Obwohl es ja immer heisst, die Fische stören sich nicht an den Farben, macht mir das Gelb der Fireline schon ein wenig Sorgen.

Warum will man eine unsichtbare Schnur entwickeln, wenn sich die Fische sowieso nicht daran stören? Nachdem ich bei jedem Wurf mit voller Krautladung eingeholt habe, haben die Schnüre ihre ersten Bewährungsproben gut überstanden.

Aber das Angeln hat so keinen Spass gemacht. Da habe ich den anderen Kollegen beneidet, der Köderfische dabei hatte und einen Zanderansitz gemacht hat. Zudem hat der kalte Wind meinen Händen ganz schön zugesetzt, so dass ich nach drei Stunden meine Sachen wieder eingepackt habe.

Als ich schon fast in Zehlendorf war, ist mir aufgefallen, dass der Hund furchtbar stinkt, der hat sich wohl wieder in dem Graben an der Schleuse rumgetrieben. Und musste deshalb dringend noch mal baden.

Kurz entschlossen habe ich kehrt gemacht und bin bei der Strassenbrücke Kreuzbruch noch mal an den OHK. Der Hund schwamm fröhlich seinem Stöckchen hinterher und ich bin mit der kleinen Rute und der gelben Fireline unter die Brücke.

Schon nach wenigen Würfen hatte ich einen schönen Fischkontakt. Direkt vor meinen Füssen stieg ein kleiner Wels über der Steinpackung hoch, besah sich meinen sechs Zentimeter langen Kopyto und drehte wieder ab, nachdem er mich gesehen hatte. Oder drehte er vielleicht doch wegen der gelben Schnur ab????

Wels in der Oder

01.12.2008, Autor: Jürgen


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