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Zeckeninfo 2005

In diesem Jahr scheint das Zeckenaufkommen in Berlin und Brandenburg besonders groß zu sein. Praktisch jedesmal, wenn ich zur Zeit draussen am Wasser bin, finde ich einen oder mehrere dieser unangenehmen Zeitgenossen auf meiner Kleidung.
Bereits zweimal in diesem Jahr musste ich eine von meinem Körper entfernen. Vor einigen Jahren hat man die Zecken noch rausgedreht, oder mit Öl oder Nagellack beträufelt, um sie zum Loslassen zu bewegen. Das ist längst überholt, seit man weiss, daß die gefährlichen Krankheitserreger im Darm der Zecke sitzen und durch das Quetschen in die Bisswunde gelangen.
Heutzutage nimmt man eine Pinzette oder eine Zeckenzange und zieht vorsichtig aber bestimmt die Zecke heraus. Wenn die Zecke sich festgebissen hat, dauert es angeblich meist acht bis zwölf Stunden, bevor die Erreger in die Wunde gelangen können. Deshalb bewirken die meisten Zeckenmittel für Haustiere auch nicht, daß die Zecken die Tiere nicht mehr befallen würden, vielmehr sterben sie nach einigen Stunden am Körper des Wirtstieres und fallen dann ab, ohne die Erreger ausgestossen zu haben (so hofft man zumindest).
Auch für Menschen gibt es Vorbeugung, die Mittel werden unmittelbar vor dem Landausflug oder dem Aufenthalt im Freien aufgetragen und sollen die Zecken vor dem Biss abhalten. Die Meinungen über die Wirkung dieser Mittel gehen aber auseinander. Wer sich abends mit den Mücken am Wasser herumschlägt und immer noch auf der Suche nach einem geeigneten Mittel ist, das wirklich hilft, der weiss, was ich meine.
Am Sichersten ist immer noch das gründliche Absuchen des gesamten Körpers nach der Rückkehr vom Ausflug. Ausserdem hilft es, Gummistiefel zu tragen, oder zumindest die Hose in die Schuhe zu stecken, weil die Zecke meist im Gras lauert. Die Zecken fallen nämlich nicht von den Bäumen, da oben fühlen sie sich nicht wohl. Helle Kleidung ermöglicht es, die Zecke zu finden, bevor sie den Körper erreicht.
Neue Zeckenart
Eine neue, aber für den Menschen ungefährliche Zeckenart verbreitet sich gerade im Bundesgebiet und wurde jetzt auch mehrfach in Brandenburg entdeckt. Es handelt sich um die Dermacentor-Zecke, zu deutsch Buntzecke, Auzecke oder Auwaldzecke genannt. Sie ist größer als der gemeine Holzbock und übertägt die Krankheit Babesiose, die für Hunde tödlich verlaufen kann (allerdings kann die Krankheit auch vom einheimischen Holzbock übertragen werden. Bisher haben kaum Tierärzte in Deutschland das Gegenmittel, solange muss es im Ausland bestellt werden und dann ist es oft zu spät für das Tier.
ür uns Menschen nach wie vor sehr gefährlich ist die Borreliose, eine Infektionskrankheit, die durch die einheimischen Zecken übertragen werden kann. Diese Krankheit kann chronisch werden, sie kann jedoch in ihren ersten beiden Stadien mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden. Dafür müssen aber die Symptome erstmal richtig gedeutet werden. Ein typisches Zeichen für eine Borrelioseinfektion ist die sogenannte Wanderröte, ein großer roter Fleck, der sich ein bis zwei Wochen nach dem Biss von der Bissstelle ausgehend verbreitet. Dazu kommen grippeähnliche Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen, aber auch Entzündungen der Gelenke oder der Nerven.
Bei Verdacht auf eine solche Krankheit bitte sofort den Arzt aufsuchen und auf den Zeckenbiss hinweisen, damit gezielt nach der Ursache gesucht werden kann. Man kann auch die Zecke aufbewahren, wenn man gebissen wurde. Sie kann eingeschickt werden und zum Selbstkostenpreis von 25.- € auf Krankheitserreger untersucht werden.
Wer noch mehr über Zecken lesen möchte, kann den Stadtangler-Artikel vom letzten Jahr dazu lesen und sich mal die folgenden Links ansehen.

Zecke, vollgefressen.

Wels in der Oder

01.12.2008, Autor: Jürgen

Links:

Borreliose Selbsthilfe Berlin-Brandenburg
Vorsicht Zecken beim rbb
Medizin aus Berlin

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