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Anpfiff am Sabinensee


Blick auf den Kölpinsee vom Fischer aus.

Der hintere, flache Bereich des Sabinensees.

Einer der kleinen Hechte hatte einige Narben an der Flanke.
Am Freitag, dem Tag des Eröffnungsspiels konnte ich endlich mal wieder in die Uckermark fahren und den Tag am Sabinensee verbringen. Zuerst habe ich mir beim Fischer in Kölpin eine Karte geholt. Durch die Zusammenarbeit des DAV mit der Uckermärker Fischereigenossenschaft ist die Jahreskarte für die Nutzung vieler Seen deutlich billiger geworden. Zahlt man für die Tageskarte 12,-€, so kostet die Jahreskarte für DAV-Vollzahler nur 34,-€, es lohnt sich also auch noch im Juni, eine Jahreskarte zu erstehen.

Am See angekommen habe ich erstmal den alten Holzkahn inspiziert, der seit drei Wochen endlich wieder schwimmt. Mal sehen, wie ihm die Behandlung mit der dünnen Dachpappe bekommen ist. Es gibt da ja einige Zweifler, die der Meinung sind, die Dachpappe hielte nur ein Jahr.

Das Wetter war herrlich, leichte Bewölkung, Sonnenschein und leichter Wind, schnell war ich auf dem Wasser. Hatte auch gleich ein Hechtlein an der Angel, typische Grösse für den Sabinensee, er hatte seine 58cm. Der soll weiterleben. Es wird immer schwieriger, an diesem See einen Hecht an die Angel zu bekommen, der grösser als sechzig Zentimeter ist.

Langsam machen sich die Folgen der dauernden Entnahmen bemerkbar. Die Leute nehmen nach wie vor praktisch jeden Fisch mit nach Hause. Aber ich bin mir sicher, es gibt noch gute Hechte hier, man muss sie nur finden.

Bald kam mein Bekannter Wolfram dazu und gemeinsam mit zwei Hunden im Boot haben wir erstmal den See erkundet. Langsam glitten wir in die hintere Region, wo der See viele flache Stellen hat und zum Mühlensee hin langsam versumpft.

Überall konnte man die Schwärme der Jungfische beobachten, auch die Pflanzen sind schon kräftig gewachsen und machen uns Spinnanglern grosse Probleme. Das Wasser ist noch klasklar bis auf zwei Meter und der See bot über und unter Wasser seine ganze Pracht auf. Dieser Bereich ist wirklich wild und ursprünglich, man vergisst beinahe das Angeln dabei. Als die Hitze grösser wurde, liessen wir uns an Land im Schatten nieder.

Bei Gulaschsuppe bissen die Barsche und Plötzen an der Feederrute, später wurden sie aber immer kleiner und wir haben damit aufgehört. Zum Abend hin sind wir nochmal raus, inzwischen herrschte warmer Ostwind, ganz untypisch und sicheres Zeichen, dass hier nichts mehr geht. Dann biss aber nochmal ein Hecht, wieder ein kleiner, hatte so um die 55cm (lebt auch) und danach ging gar nichts mehr.

Müde und trotzdem zufrieden habe ich also meinen Kram wieder eingepackt. Da ich von den Einheimischen schon vorgewarnt war, daß im Moment gar nichts geht, hielt sich die Enttäuschung in Grenzen, alleine für die Fahrt über den See hat es sich gelohnt. Nach Hause gebracht habe ich schliesslich nur den ersten Sonnenbrand des Jahres, der Weissfisch landet in der Küche von W.

Ach übrigens, abends fuhr wirklich kein einziges Auto mehr durch Willmine und die Autobahn war so leer, wie selten zuvor. Schon nach einer Stunde Fahrzeit war ich wieder in Berlin.

Wels in der Oder

01.12.2008, Autor: Jürgen


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