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Flecken auf der Landkarte

Jeder hat ja seine eigene Landkarte im Kopf, wenn er raus aufs Land fährt. Man kennt so seine Ecken, weiss, wo man abbiegen muss, wenn man an dieses oder jenes Gewässer will. Aber diese Landkarte hat auch ihre schwarzen Flecken, schliesslich kann man sich nicht überall auskennen...

Gestern und heute habe ich versucht, einen dieser schwarzen Flecken von meiner Landkarte zu entfernen. Schon seit Jahren habe ich den Plötzensee bei Lobetal auf den Landkarten gesehen, aber immer hat mich irgendwas gehindert, da mal hinzufahren.

Es hiess, da sei kein Rankommen, der ist total zugewachsen usw. Vom Hellsee aus sollte angeblich ein Weg zum Plötzensee führen, der ist aber gesperrt. Gestern bin ich über Lanke in Richung Ladeburg gefahren, habe mein Auto am Waldrand abgestellt und bin mit dem Hund losgelaufen. Ich hatte eine grobe Orientierung im Kopf und dachte "da kommste schon hin".

Als ich nach einiger Strecke aus dem Wald auf die Wiese trat, hatte ich Lobetal vor mir und hielt mich nach links, immer dem Bachlauf lang. Wir fanden uns in wunderschöner Landschaft wieder und überquerten eine sehr grosse Wiese - weit und breit kein Mensch. Am Ende der Wiese hatte ich linkerhand ein Gebäude, das in der Landkarte als Krankenhaus "Bergauf" eingezeichnet ist und der Bachlauf führte in einen Wald. Nach kurzer Zeit fand ich mich am Südufer des Hellsees wieder, ungefähr auf Höhe der Engstelle.

Nix wars mit der tollen Orientierung. Da wir schon einige Stunden unterwegs waren, trat ich entschlossen den Rückweg an und die weitere Suche wurde auf den Samstag verschoben.

Heute bin ich dann auf der B2 hinter Rüdnitz in den ersten Waldweg eingebogen, kein Verbotssschild, und dem Weg kilometerweit durch den Wald gefolgt. Rausgekommen sind wir an der Langerönner Mühle, einer schönen und versteckten Ruine.

Der Weg war geteert und das nächste Schild belehrte mich, dass ich mich auf dem Fernradweg Berlin-Usedom befand. Gleich hinter der Mühle links rein und an einem langgestreckten Haus angehalten, links unten endlich der Plötzensee. Ganz vom Wald eingeschlossen liegt er fast rund im Biesenthaler Becken. Das langgestreckte Gebäude war wohl mal ein Wochenendheim, aber es ist alles verriegelt. Hinter dem Haus eine große freie Fläche, Grillplatz, weiter hinten weiden Schafte, etwas weiter weg ein einzelstehendes Gehöft.

Ein kleiner Pfad führt runter zum See. Die Uferbereiche sind durchweg sind schlammig und schwer begebar. Überall liegen Bäume und Äste im Wasser und nach zwei verlorenen Blinkern habe ich das Angeln erstmal aufgegeben. Im Sommer dürfte es tatsächlich schwer werden, sich hier einen Weg zu bahnen.

An der Nordostseite mündet ein kleiner Bach in den See, mit Gummistiefeln kommt man aber gut weiter. An der Westseite ist ein grösserer Steg, das südliche Ufer ist von einem kleinen Schilfgürtel umgeben. Der Boden de Sees ist sandig, am Ufer flach und es liegen sehr viele Äste im Wasser.

Zur weiteren Erkundung ist unbedingt unser Portaboot vonnöten.

Für den Rückweg benutzte ich die Teerstrasse, die mich schnell nach Lobetal führte. Muss unbedingt im Frühjahr noch wiederkommen.....

Eine lange Wiese bei Lobetal

Der Plötzensee

Fliess am Nordrand

Wels in der Oder

01.12.2008, Autor: Jürgen


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